Die Gegenstimme


„Du stimmst nicht gegen irgendeine Politik da draußen oder da oben. Du stimmst einzig und allein gegen dein Daheim.“


April 1938: Der Student Karl Bleimfeldner kehrt in seinen Heimatort zurück, um gegen den «Anschluss» an Hitlerdeutschland zu stimmen – als einziger im Dorf. Die riskante Tat bleibt nicht ohne Folgen im politisch aufgehetzten Landstrich. Gerüchte werden laut. Die Familie verstummt. Und eine Handvoll Übermütiger bricht auf, um den Verräter im Wald zu stellen. Wie durch ein Brennglas nimmt Thomas Arzt in «Die Gegenstimme» die 24 Stunden des 10. April in den Blick, an dem sich die nationalsozialistische Machtübernahme in Österreich vollzog, und schildert vielstimmig und eindringlich die Geschichte seines eigenen Großonkels – als fieberhaft rastlose Erzählung über Mitläufertum, Feigheit, Ausweglosigkeit, Fanatismus und Widerstand. (Text: Residenz Verlag)


(c) Residenz Verlag 2021
(c) Residenz Verlag 2021

„Ein fulminantes Romandebüt.“ (Erich Hackl, Tagebuch)

„Das ist ein Buch für unsere Gegenwart.“ (Anton Thuswaldner, Salzburger Nachrichten)

„Stilistisch einzigartig und hochaktuell.“ (Dagmar Kaindl, Buchkultur)

„Der 22-jährige Romanheld geht die Ortsstraße hinauf – und ab hier setzt Arzt eine dynamische Erzählbewegung in Gang, bei der sich die Gedanken in den Sätzen drängeln, um keine Zeit zu verlieren. Eine dahindümpelnde und sich selbst auskostende Prosa ist etwas anderes! Hier greifen Handlungen, O-Töne, Stimmungen in einem protokollarischen Stil ineinander, dessen telegrammhaftes Tempo aber mit einer sorgfältigen metrischen Sprache einhergeht. Sie entwickelt aus ihrer elliptischen Kunst und ihren rasch und wie beiläufig eingebrachten Details einen steten Sog, der in 29 kurzen Kapiteln immer wieder zu thrillerhafter Spannung anhebt.“ (Margarete Affenzeller, Der Standard)

„Mit «Die Gegenstimme» hat der Oberösterreicher die wahre Geschichte seines Großonkels in wuchtig-dunkle Literatur gegossen. Arzt schildert in Sätzen, die oft mitten im Fluss abbrechen, so als würde das Geschehen auch ihnen die Sprache rauben, einen Flächenbrand der Verführung, das hysterische Brüllen der Mitläufer, die Bedrängnis des Nein-Sagers und dessen Angst vor den Konsequenzen seines Handelns. Kleine Menschlein schießen plötzlich in die Höhe und platzen vor Wichtigkeit und Grausamkeit.“ (Bernd Melichar, Kleine Zeitung)

„Konsequent und ungemein stimmig ist auch die sprachliche Form, die Thomas Arzt für sein Romandebüt gefunden hat: Er komponiert seine Sätze in einer dialektal gefärbten Kunstsprache: Bisweilen fehlen Verben, Endungen werden umgangssprachlich verschliffen, direkte Rede und begleitender Gedankenstrom fließen zusammen. Arzt verzichtet auf historisierenden Jargon. Es gibt keine effektvoll drapierte Patina, die Vorvorgestrigkeit bezeugt, kein Heldenpathos. Es ist nicht zuletzt diese kunstvoll inszenierte Unmittelbarkeit, die seinen Text auszeichnet.“ (Joachim Leitner, Tiroler Tageszeitung)

„Um es vorwegzunehmen: «Die Gegenstimme» ist ein starkes, mitreißendes Buch.“ (Thomas Schaefer, Junge Welt)

„Es könnte in seinem Mix aus Sachkundigkeit und Spannung allerbeste Schullektüre werden.“ (Margarete Affenzeller, Der Standard)



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