Laute Nächte

ORF 2020


Stummes Bild einer lärmenden Welt.
Stummes Bild einer lärmenden Welt.

Hörspiel, Felix Bloch Erben 2020 / Produktion ORF 2020 / Erstausstrahlung am 26. September 2020, Ö1 / deutsche Erstausstrahlung am 5. Dezember 2020, Deutschlandfunk // Regie: Andreas Jungwirth / Musik: Hearts Hearts / Assistenz: Julia Herzog / Schnitt: Manuel Radinger / Ton: Anna Kuncio / Mit: Marie-Luise Stockinger, Felix Kammerer, Sarah Viktoria Frick, Nikolaus Barton


Eine junge Frau und ein junger Mann, nachts, beim Tanzen. Das ist die Geschichte. So einfach. «Laute Nächte» erzählt von Anna und Martin, die einander in einem Club begegnen. Aber es ist nicht die laute Musik, warum sie nicht miteinander sprechen können. Anna ist gehörlos. Das kann Martin ihr nicht ansehen und versteht Annas Verhalten als Ablehnung. Anna hat Erfahrung, was passiert, wenn ihr Gegenüber davon erfährt. Schließlich gilt sie auch im 21. Jahrhundert als behindert. Zurückweisung, Verständnis, Mitleid – das alles kennt sie, das alles will sie nicht wieder und wieder erleben. Aber Martin bedeutet ihr etwas und so offenbart sie sich ihm mit den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln: Ich kann dich nicht hören. Was bitte soll das Problem sein, denkt Martin. Wann sehen wir uns wieder?, liest Anna von seinen Lippen... (Text: ORF)


Trailer (c) ORF 2020, Stimmen: Marie-Luise Stockinger u. Felix Kammerer


„Das muss man sich erst mal trauen: Ein Hörspiel über Gehörlosigkeit. In dem vom ORF produzierten Stück Laute Nächte sind der Autor Thomas Arzt und der Regisseur Andreas Jungwirth dieses Wagnis eingegangen. (...) In formaler Hinsicht besticht das poetische Hörspiel durch seine dramaturgische Stringenz und eine alltagsnahe Sprache, die gleichwohl gerade so stilisiert ist, dass klar wird: Es geht hier nicht um platten Sozialrealismus, sondern um die Reflexion von Erfahrungswelten. Inhaltlich ist die große Leistung des Stücks, dass es nicht nur Hörenden einen Perspektivwechsel in die Situation von Gehörlosen ermöglicht. Die Themen, die Anna im Dialog mit Kathi verhandelt, sind ganz generell für das Verhältnis von Menschen mit und ohne Behinderung relevant, wenn nicht gar noch allgemeiner für das von Mehrheitsgesellschaft und marginalisierten Gruppen. Der zentrale Kunstgriff ist es, diese Geschichte als Liebesgeschichte zu erzählen, wo neben der Spannung zwischen Thema und Medium auch noch alle möglichen Kitsch- und Klischeefallen lauern. Doch auch in diese Fallen tappt das Stück nicht, und genau daraus bezieht es seine stärkste Wirkung. Es verhandelt das Verhältnis von Menschen mit und ohne Behinderung im Kontext einer intimen Beziehung – und damit sieht sich das Publikum hautnah mit der Frage konfrontiert, wie man denn selbst mit einer solchen Situation umgehen würde. Wer würde sich in gesamtgesellschaftlichen Diskursen nicht für Barrierefreiheit und Inklusion stark machen? Aber wie würde man sich im Kontext privater Beziehungen verhalten?“ (Deutsche Akademie der Darstellenden Künste zur deutschen Erstausstrahlung)


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